Diese Frage hat sich Robert Szilinski (CEO esentri AG, Mannheim) mit der Initiative #wasmorgenzaehlt gestellt und geht diese Themen aktiv an. Er befragt die Menschen direkt vor Ort in der Fußgängerzone nach ihren Meinungen und Sorgen dazu. Seine Initiative ist für mich als Projektexperte und Befürworter von entspannter und erfolgreicher Zusammenarbeit ein Vorbild, wie es gelingen kann, komplexe Themen klug anzugehen.

Wenn wir durch die Ehrlichkeitsbrille schauen, dann sind die Themen Nachhaltigkeit, Ki, Digitalisierung und Bürokratieabbau für sich genommen schon verdammt dicke Bretter, die es zu bohren gilt. Sie erinnern mich an zahllose Projekte, die mir in den vergangenen zwanzig Jahren begegnet sind. Die meisten davon sind kläglich gescheitert. In der Projektgemeinschaft sprechen wir von bis zu 80% gescheiterter Projekte in der Businesswelt Deutschlands. Als Möglichmacher konzentriere ich mich auf die andere Seite und frage mich: Wie kann es gelingen große, wichtige Veränderungen erfolgreich herbeizuführen?

Bleiben wir bei dem Thema Nachhaltigkeit. Vermutlich wird jede Person mit „Ja“ antworten, wenn ich die folgende Frage stelle: „Möchten Sie ihren Enkelkindern eine lebenswerte Zukunft ermöglichen?“ Auch wenn die Frage das „Ja“ quasi herauspresst, wird schnell deutlich, welche Probleme wir mit Projekten dieser Art haben. Im Grundsatz sind wir schnell dafür. Was uns als Mensch jedoch schwerfällt, ist, dieses Vorhaben in konkrete Taten umzusetzen. Warum? Wir mögen per se keine Veränderungen. Es sei denn, sie finden beim Gegenüber statt.

Ob Gesetze und Vorgaben bei dem Thema Nachhaltigkeit in Bezug auf unser Verhalten kluge Ratgeber sind, wage ich zu bezweifeln. Sie überspringen den Kontakt zu den Menschen und geben Regeln vor. Was hilft anstelle von immer mehr Vorgaben und damit immer mehr Bürokratie?

Es ist das, was Robert Szilinski mit seiner Initiative #wasmorgenzaehlt ins Leben gerufen hat. Wir brauchen die Verbindung zu den Menschen. Nur so erfahren wir deren Sorgen, Nöte und Ängste. In den allermeisten Projekten sind es genau diese drei Faktoren, die den Erfolg des Vorhabens verzögern oder vermeiden. Die Aktion von Robert Szilinski für sich betrachtet, die betroffenen Personen von Anfang mit einzubeziehen, erhöht die Chance auf Erfolg. Wenn wir die Gedanken der befragten Personen mit einbeziehen in unsere (gemeinsamen) Planungsschritte, produzieren wir damit bereits Zugänglichkeit. Warum ist das so? Weil echtes Interesse an den Bedürfnissen der Projektbeteiligten die Bereitschaft erhöht, an den Lösungen mitzuwirken. Das ist meine Überzeugung.

Befragung wird zu Bereitschaft.
Bereitschaft schafft Beteiligung.
Beteiligung sorgt für Breite.
Breite erleichtert Bewegung.
Bewegung verändert…
#wasmorgenzaehlt