„Ich bin positiv überrascht, wie bedeutsam Beziehungen in der Projektarbeit sind.“
Tag eins des zweitägigen Workshops für Führungskräfte und Projektverantwortliche. Am Ende des ersten Tages hole ich in der Regel einige Stimmen zum Tagesverlauf ein. Das obige Zitat höre ich nicht zum ersten Mal in der Feedbackrunde.
Viele Teilnehmende in meinen Projekt-Workshops, ganz gleich, ob Führungskraft oder Mitarbeitende, erscheinen mit der Vorstellung, dass Projektarbeit sehr technisch sei. „Gant-Chart“ ist an dieser Stelle das meistgebrauchte Wort gefolgt von „Softwareempfehlung?“.
Im Verlauf des ersten Tages wird dann sehr schnell deutlich, wie wichtig es ist, gut im Kontakt mit den Beteiligten zu sein.
Wie das geht?
Durch persönliches Kennenlernen gleich zu Anfang der Zusammenarbeit. Eine professionell moderierte Vorstellung produziert Lacher und bringt Gemeinsamkeiten ans Tageslicht.
Außerdem erteile ich als Moderator das Wort bei Meldungen, in dem ich die Namen der jeweiligen Person nenne. Dadurch lerne ich zügig alle Namen kennen und kann die Teilnehmenden auch aktiv ansprechen, wenn sich mal niemand zu Wort meldet.
Das bewusste Aussprechen der jeweiligen Namen produziert Vertrauen, eine gute Atmosphäre und die Wiederholungen machen es allen Teilnehmenden leichter, sich die Namen zu merken.
Die oben genannten Gemeinsamkeiten produzieren sozialen Schmierstoff, der in den Kaffeepausen in Gesprächsenergie verwandelt wird. Kaum etwas sorgt so schnell für Vertrauen wie entspannte Gespräche.
Natürlich braucht Projektarbeit auch Fakten, Struktur, Methoden und Tools. Doch ohne sozialen Schmierstoff funktionieren sie nicht mal halb so gut.
Oder?
Was denkt ihr?